Das IPv4 Internet Protocol wurde im Jahre 1981 definiert und stellt die Grundlage des heutigen Internets dar. IPv4 benutzt allerdings nur 32-Bit-Adressen, daher sind maximal 4.294.967.296 eindeutige Adressen möglich. IPv4-Adressen werden üblicherweise dezimal in vier Blöcken geschrieben, zum Beispiel 123.123.123.123. Je Block werden 8 Bit zusammengefasst; somit ergibt sich für jeden Block ein Wertebereich von 0 bis 255.

Zum Zeitpunkt der Definition von IPv4 sind die führenden IT Experten davon ausgegangen ein zukunftssicheres Protokoll geschaffen zu haben, da man nicht davon ausgegangen ist, dass die über 4 Milliarden Adressen jemals komplett gebraucht werden würden. Weit gefehlt: Bereits vor 1,5 Jahren haben wir hier im Blog darüber berichtet, dass die IPv4 Adressen fast aufgebraucht sind! Das liegt an vielen verschiedenen Faktoren, die man damals nicht vorhergesehen oder miteinkalkuliert hat. Zum Beispiel den großen IP Adressen Verbrauch durch die hohe Anzahl an Internetbenutzern im Südost-Asiatischen Raum oder die Tatsache, dass es immer mehr Internetfähige Geräte gibt, die eine IP Adresse brauchen: Handys, TabletPCs, Laptops, Netbooks und so weiter.

Es gibt daher eine Weiterentwicklung und ein neues Protokoll für IP Adressen: IPv6

Bei der Weiterentwicklung IPv6 werden 128-Bit-Adressen verwendet. IPv6-Adressen werden gewöhnlicherweise hexadezimal (IPv4: dezimal) notiert, wobei die Zahl in acht Blöcke zu jeweils 16 Bit (4 Hexadezimalstellen) unterteilt wird. Diese Blöcke werden durch Doppelpunkte (IPv4: Punkte) getrennt notiert- z.B.: 2001:0db8:85a3:08d3:1319:8a2e:0370:7344.

Hieraus ergibt sich ein wesentlich größerer Bereich an möglichen IP Adressen, als bei IPv4. Mit IPv6 sind 340 Sextillionen verschiedene IP Adressen möglich. Als Zahl ist das eine 34 mit 37 Nullen. Also: 340.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 mögliche IP Adressen. IPv6 sollte daher deutlich zukunftssicherer sein, als IPv4 😉

Heute, am Symbolträchtigen 06.06.2012, ist der „World IPv6 Launch Day“. Dieses Event wird von der Internet Society veranstaltet. An diesem Tag werden Internet Service Provider, Netzwerkhersteller und Service-Anbieter dauerhaft IPv6 auf ihren Leitungen, Geräten und Diensten dazu schalten.

Momentan zählen zu den Teilnehmern die Internet-Service-Provider AT&T, Comcast, Free Telecom, Internode, KDDI, Time Warner Cable und XS4ALL. Einige Unternehmen – wie Comcast, XS4ALL und die französische Free Telecom – versorgen viele ihrer Internet-Kunden bereits mit IPv6. Am 6. Juni sollen wenigsten 1 Prozent der jeweiligen ISP-Kunden zusätzlich auch per IPv6 ins Netz gelangen können, laut der Ankündigung weitgehend automatisch.

Der Wechsel wird natürlich nicht von einem Tag auf den anderen durchgeführt, sondern wird ein schleichender Prozess über mehrere Monate sein. Der heutige Tag kann aber als Beginn eines neuen Internetzeitalters gesehen werden. Wir haben auch noch genug IPv4 Adressen für dieses Jahr, es besteht also kein Grund zur Panik 😉

Ob Ihr Internet Anbieter bereits seine Leitungen IPv6 – tauglich geschaltet hat, können Sie unter http://www.ipv6-test.com/ testen.

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